Squirting: to pee or not to pee?
Einmal hätte ich fast ins Bett gepinkelt, als ich richtig guten Sex mit meinem Freund hatte.
Zum Glück habe ich es rechtzeitig gespürt und mit größter Anstrengung das Malheur verhindert. Der Flow war durch das Unterdrücken natürlich dahin, aber immerhin blieb mir die Peinlichkeit der Inkontinenz erspart.
Schade. Denn es dauerte Jahre, bis ich beim Sex wieder an diesen Punkt kam. Wie ein plötzlich auftretender, sehr starker, aber kontrollierbarer Harndrang. Diesmal hatte ich den Mut, ihm nachzugeben, und erlebe seitdem immer wieder feuchte Höhenflüge beim Spiel zu zweit. Ich kann also berichten:
Ja, Squirting existiert.
…und nein, es hat mit Pipimachen nur wenig zu tun. Hier einige harte Fakten über ein weiches Gewebe!
Wo entsteht weibliche Ejakulation?
Im vorderen Bereich der Vagina liegt ein geriffeltes, etwas erhöhtes Gewebe. Hier liegen die Paraurethral- oder Skene-Drüsen, man spricht auch von der weiblichen Prostata. Klingt komisch, ist aber logisch: Die Entwicklung des Embryos verläuft zunächst geschlechtsneutral. Unabhängig von den Chromosomen entstehen Strukturen, die sich erst später in weibliche und männliche Geschlechtsorgane ausbilden. Beim Mann entsteht so die funktionsfähige Prostata – bei der Frau bleibt ein schwellfähiges Gewebe um die Harnleiter zurück. So versteht man, warum man durchaus von weiblicher Ejakulation sprechen kann – das Abspritzen ist uns quasi in die Wiege gelegt.
Warum fühlt sich Squirten wie Wasserlassen an?
Dieses Schwellgewebe ist übrigens identisch mit dem G-Punkt, bei dem man aber eher von einer G-Fläche sprechen sollte. Bei vielen Frauen sondern die oben genannten Drüsen bei Stimulation ein Ejakulat ab, das über die Harnröhre abgegeben wird – daher das Gefühl, das am Anfang so verunsichern kann. Je nach Tageszeit oder ‘Füllstand’ kann es auch durchaus vorkommen, dass der Harnanteil in der abgegebenen Flüssigkeit höher ist – wen das beim Guten-Morgen-Sex stört, kann ja vorher die Blase entleeren.
Wie bringe ich sie zum Squirten?
Am besten ist die G-Fläche stimulierbar durch eine Art Lockbewegung mit den Fingern oder schnelles Reiben. Stell Dir vor, Du würdest die Flüssigkeit mit den Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger herausmassieren. In Alleinarbeit habe ich das noch nicht hinbekommen, da ich diese Stelle nicht gut mit den Fingern erreiche.
Es gibt Vibratoren und Dildos, die mit ihrer gebogenen Spitze die G-Fläche besonders gut massieren. In diesem Blogartikel schreibe ich über meinen ersten vaginalen Orgasmus, und was so ein geschwungener Dildo damit zu tun hatte. Einige Leserinnen haben damit auch schon im Alleingang gesquirtet!
Und was ist am Squirten jetzt so toll?
Auch wenn ich selbst nicht alleine squirten kann – ich genieße es umso mehr, von kundigen Bettgefährten auf diese Weise zum Höhepunkt gebracht zu werden. Denn so fühlt es sich an, wenn der Fluss ins Laufen kommt: wie ein nicht enden wollender, immer wieder neu abrufbarer Orgasmus. Das Ausmaß ist abhängig von Tagesform, Geilheit und Hydrierungsstand, und kann vom leichten Tröpfeln über einen Springbrunnen bis zum sintflutartigen Sturzbach reichen! Ein Handtuch sollte also mindestens in Reichweite sein, wenn man danach nicht in nassen Laken schlafen will.
Warum man Squirten üben muss
Meine Empfindsamkeit in diesem Bereich hat sich über die letzten Monate stark gesteigert. Als ob die bessere Durchblutung einen Aufweck-Effekt hat. Wer also am Anfang nicht viel spürt, oder das Gefühlte nicht mit Lust in Verbindung bringt: ein zweiter, dritter,… Versuch lohnt sich.
Aber bitte denk dran: wir Menschen sind unterschiedlich, und so sind auch unsere Körper. Jeder ist anders gebaut, jeder empfindet anders, und was der Einen Lust macht, kann die andere völlig kaltlassen. Und das ist Okay so! Setz Dich nicht unter Druck. Aber solltest Du den Druck verspüren: gib ihm ruhig mal nach und schau, ob es Dir gefällt!
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Vorsicht : das Bett wird ganz nass…
Ich habe 2002 / 2003 mal eine halbe Ewigkeit ein Sexforum geleitet, wo mir das Thema mit Anfang 20 das erste Mal begegnet ist… Erlebt habe ich es nur ein, zweimal in Ansätzen, auch wenn ich freudigerweise schon so einige weibliche Orgasmen miterleben durfte…
Ich bin gespannt, ob ich mal einer Partnerin begegne, die so aufgeschlossen und / oder erfahren ist, dass das eintreten kann… Ich hab schon einiges erlebt und doch noch sooo unglaublich viel zu entdecken… 🙂
Ich habe den Eindruck, dass das ein Thema ist, für das Frauen umso aufgeschlossener werden, je älter sie werden. Vielleicht auch, weil das Fallenlassen leichter wird und man (tendenziell) weniger darüber nachdenkt, wie man im Bett aussieht, klingt etc. Jedenfalls sind die Squirtqueens, die ich so kenne, alle jenseits der 45 😉 Da gibt es also ganz sicher noch viiiel zu erleben!
… es braucht schon einen erfahrenen Mann dazu, und eine Frau, die bereit ist, sich fallen zu lassen, dann können beide die sieben Stufen in den Himmel erklimmen…